Die Schule am Lehrer-Götz-Weg - ein Stück Trudering

Am 1. April 1891 war von der Gemeinde Trudering einstimmig der Beschluss gefasst worden, zur Entlastung der kleinen Dorfschule ein neues Schulhaus mit zwei Lehrsälen, einer Lehrerwohnung sowie einem Nebengebäude zu errichten.

 

 

Ein Jahr später hatten die schulpflichtigen Kinder aus Trudering und Umgebung eine neue schulische Heimat gefunden. Von weit her kamen Söhne und Töchter der Bauern aus den Ortschaften Haar und Gronsdorf. Sie nahmen lange Wege in Kauf. Ein Heimgehen zwischen dem Vor- und Nachmittagsunterricht war nicht möglich, daher aßen die "Zöglinge" ihr Suppe im Schulzimmer.

In den großen Räumen saßen 50 und mehr Kinder. Im Winter wurde der Kohleofen geheizt. Es gab eine große Tafel auf einem Holzgestell, in einer Schüssel mit Wasser lag ein Schwamm. Manchmal hingen eine Karte oder ein paar Bilder an der Wand.

 

 

Heute kann die Grundschule am Lehrer-Götz-Weg auf eine 125-jährige Schulgeschichte zurückblicken. Sie erlebte bewegte und beschauliche Zeiten, überdauerte die Wirren der Kriegsjahre ohne größere Schäden und veränderte ihr Gesicht immer wieder durch An- und Umbaumaßnahmen.

 

Derzeit verfügt das Haus über 20 Klassenzimmer, einen Werkraum, zwei Gruppenräume, Räume für fünf Mittagsbetreuungs-Gruppen und eine großflächige Aula. Die neue Turnhalle in der Josef-Hagn-Straße konnte im Jahr 2012 bezogen werden. Im Mai 2013 wurde dann der Erweiterungsbau eingeweiht, in dem sich auch der Hort befindet.

Schüler- und Lehrergenerationen kamen und gingen, begleitet von ebenso vergänglichen Schul- und Lehrplanreformen. Geblieben sind aber der Charme und der Charakter einer liebenswerten, fast ländlichen Schule mit Wir-Gefühl, in der sich Schüler und Lehrkräfte gleichermaßen wohlfühlen.